Rotwein vertrag ich nicht – geht Weißwein?
Es ist gut möglich, dass Sie trockenen Weißwein besser vertragen. Ein Grund kann eine Histamin-Intoleranz sein, die durch eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Funktionsstörung des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) verursacht wird. Je nachdem, welche Menge Histamin die auslösende Stoffe enthalten beziehungsweise freisetzen, kommt es zu Symptomen wie Durchfall, Schnupfen, gerötetem Gesicht und Kopfschmerzen.
Histamin entsteht bei der Weinherstellung neben anderen Faktoren vor allem auch bei Gär- und Verderbprozessen. Wenn Trauben rasch verarbeitet werden, ist es möglich, Weine mit geringem Histamingehalt herzustellen. Weißwein hat eine Maischestandzeit von wenigen Stunden, im Vergleich dazu hat Rotweine eine von 4-8 Tagen.
Fazit: Weißwein ist somit grundsätzlich histaminärmer und kann auch von Menschen mit einer Histamin-Intoleranz gut vertragen werden.
Wie viel Wein ist unbedenklich? Bin ich suchtgefährdet?
Zu dieser Frage gibt es große individuelle Unterschiede. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Frauen Alkohol langsamer abbauen als Männer. Die weibliche Leber ist kleiner und enthält weniger des hierfür benötigten Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH). Zudem sind der Wasseranteil und das Verteilungsvolumen der Körper von Frauen geringer. Daher ist die Blutalkoholkonzentration bei gleicher getrunkener Menge höher als bei Männern. Als Fautsregel gilt für Frauen knapp ein Seiterl Bier oder zwei Achterl Wein und bei Männern eine Flasche Bier oder drei Achterl Wein täglich als gesundheitlich unproblematische Grenze.
Alkohol sollten wir aber dennoch nicht täglich trinken. Zu geeigneten Anlässen, am besten in Gesellschaft und in Maßen ist Alkohol sicherlich unbedenklich. Wir sollten Wein nicht trinken, um einen schönen Moment zu haben, sondern um diesen vollkommen zu machen.